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 Der Schankraum

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Gion
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 12:57

Jetzt war auch wieder Ruhe eingekehrt und Gion verließ seinen Platz zwischen den vormals Streitenden, keine Mauer sollte unangenehme Erinnerungen wecken. Er war immer der Überzeugung, dass man aufeinander zugehen sollte, wenn es sich nicht gerade um einen gehörnten Ehemann handelte. So lächelte er er Styliana zu, nahm wahr, wie Tirgatao mit ihren Begleitern, die ihr wohl eine Familie waren, den Raum verliß und trat selbst an sein Gepäck heran. Unter dem Mantel holte er seine Laute hervor und ließ seine Finger enmal sacht über die Saiten gleiten, die aber noch immer gestimmt waren, was ihn nicht davon abhielt wenigstens den Kopf des Instrumentes einmal zu streicheln. Reusernd trat er auf den Stuhl zu, den er sich etwas in den Raum gerückt hatte und so von allen gut gesehen und gehört werden konnte. Zu späterer Stunde würde der Stuhl weiter nach hinten geschoben, hinter den Schein des Kamins und ihn so etwas von den Gästen entfernen, ihnen mehr Distanz bieten. Jetzt zupfte er an den hell klingenden Saiten und griff dabei das Instrument fester. Seine Stimme erklang kristallklar, als sein rechter Fuss sich auf den Stuhl stellte, während Lara sich zu einem weiteren Gast setzte, der Küchenmeister und wohl auch Mädchen für alles die Theke in Besetzte und Styliana sich etwas verloren umschaute.
Das Lied begann mit einem einfachen Summen, welches sich langsam zu worten entfaltete, zwar konnten wohl die wenigsten Anwesenden diese Sprache verstehen, doch fand der Barde gerade ihr Klangbild so passend zur Melodie und der Stimmung. Nur der Klang verriet Wohlbehagen, eine gewisse Schwere, Wärme und die Nähe guter Freunde, auch Geliebter. Es war eines dieser Lieder, welches zusammen mit Freunden an einem Lagerfeuer angestimmt wurde. Eines dieser Lieder aus dem immer mehr ausklangen und ein jeder in Träumen versank, bis auch der Barde den Gesang wieder auf ein Summen reduzierte und die Laute seiner Musik immer langsamer und leiser verklingen ließ.
Während er spielte schloss auch der Barde die Augen, ließ seinen Kopf nach vorne sinken, dass ihm die lange Mähne ins Gesicht fiehl und Schatten auf seine Züge warf.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 15:38

Sie lauschte dem Lied des Gauklers. Den Text verstand sie nicht doch mochte sie die Melodie. In ihrem Kopf formten sich Bilder, die zu dem Lied passten, die die Melodie und der Gesang in ihm hervorriefen. Sie fragte sich einen Augenblick warum bei ihr daheim nicht jemand regelmäßig aufspielte. Doch der Gedanke verflog eben so schnell wie ein Blatt, das im Wind tanzt, kurz herniedersinkt nur um dann wieder im Wind tanzend fortzuwehen. Ebenso erging es ihr mit vielen Gedanken, die sich ihr offenbarte und dann von neuen abgelöst wurden bis wieder neue kamen.

Ein Gedanke verweilte bei ihr als Gion in das Summen zurückkehrte. Sie trauerte um das, was sie verpasst hatte. Sie hatte sich zu viel Zeit gelassen und dann waren ihr die Zweifel über den Kopf hereingebrochen wie eine Flutwelle. Sie trauerte der Unbekümmertheit ihres bisherigen Lebens nach aber freute sich auf den Weg, den sie beschritten hatte mit ihrer Entscheidung, mit dem öffnen der Augen vor dem, was andere real nannten.

Als die letzten Klänge verstummt waren, wunderte sie sich ein wenig, wohin die Klänge entschwanden und was mit ihnen passieren mochte. Sie konnten doch nicht verstummen, sterben? Sie mussten weiterleben, mussten weiterziehen auch wenn sie selbst diese nicht hören konnte.
Ihre Hände hatten sich um den halbvollen Becher gelegt und wärmten sich daran. Sie selbst hatte es nicht mitbekommen, daher schaute sie auch etwas verdutzt auf die Finger, als sie zu einem Applaus ansetzte und merkte, dass ihre Hände dort lagen wo sie nun einmal waren. Sie löste die Finger vom Becher und klatschte leise in die Hände.
Das Lied hatte ihr gut gefallen, zumindest das was sie vom Lied mitbekommen hatte: Die Melodie, den Klang der Laute, den Klang der männlichen Stimme.

Nun betrachtete sie den Sänger eingehender. Tiefe Schatten lagen auf seinem Gesicht, kaum konnte sie etwas erkennen, da auch die Haare die Züge verdeckten. Sie machte sich Gedanken über den Mann und ob er der war, den sein Gesang offenbart hatte. Konnte man durch ein Lied nicht die Seele des Menschen erkennen? Doch sie wollte nicht erkennen, wollte keinen voreiligen Schluss ziehen und verwarf alle Gedanken über eine Person, die sie nicht kannte, von der sie nur wusste, dass er mit Wölfen toben konnte und eine Kunst darbot in Gesang und Spiel, die sie verzaubert hatte.
Sie lächelte Gion schüchtern zu.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 18:47

komme von hier...


Tirgatao machte sich auf den Weg zurück in die Schankstube, und ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, als sie spürte, wie Hishn und Shona es sich auf dem Bett gemütlich machten.

Vergesst nicht, Platz für mich zu lassen!

Als Antwort auf diese liebevolle Ermahnung sah sie doppeltes wölfisches Grinsen so deutlich, als stünden die beiden direkt vor ihr. Nun, notfalls würde sie sich nachher eben Platz verschaffen müssen, das wäre auch keine Tragödie.

Die Amazone schob die Tür zum Schankraum auf und schlüpfte hindurch. Gerade erklangen die letzten Töne der wundervollen Musik, die wie erwartet von Gion gespielt worden war. Seinen Beruf als Barde versteht er auf jeden Fall. Sehr gut sogar.

Tirgatao sah sich nach Lara-Sophia um, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Allerdings stand am Tresen noch der langhaarige Mann, der aussah, als würde er hier arbeiten. Kurz entschlossen ging die Amazone zu ihm, reichte ihm die beiden blankgeleckten Teller und sprach ihn lächelnd an.

Ich darf ausrichten, das Fleisch war vorzüglich. Bitte sage Lara-Sophia meinen Dank dafür, dass sie an meine Familie gedacht hat. Und ich selbst hätte gerne eine große Tasse Kräutertee.

Einen Moment zögerte die junge Frau, dann ging sie direkt zu dem Barden und sprach ihm leise ihre Anerkennung aus.

Vielen Dank für das wunderbare Lied, Gion. Du beherrschst deine Kunst wirklich.

Sie lächelte Gion etwas unsicher an, und ärgerte sich insgeheim über diese leichte Unsicherheit. Man könnte meinen, du selbst verlässt grade zum ersten Mal das Tal und stellst fest, dass außerhalb Männer wohnen! Tirgatao überlegte kurz, wie lang ihre letzte Reise eigentlich her war, und stellte zu ihrer Überraschung fest, dass wirklich viel Zeit seit ihrer letzten Reise vergangen war. Ich muss wieder öfter aus dem Tal raus...
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 21:27

Der Applaus war ihm meist bereits schon Lohn genug, auch wenn er klingender Münze oder wenigstens Speis, Trank und einer Unterkunft nicht abgeneigt war. Langsam erhob er den Kopf, als Tiragatao ihn Ansprach und sich für seine Darbietung bedankte. Er nahm seine Hand von den Saiten und strich die Strähnen wieder hinter seine Ohren, wo sie erstmal hielten und ihm einen freien Blick erlaubten. Sein Augen suchten erst die sitzende Styliana und sprachen ihr mit einem Zwinkern, begleitet von einem Lächeln, Dank für ihren Applaus aus, dann wand er sich Tiragatao zu.

Es tut mir leid, wenn ich vorhin einen falschen Eindruck vermittelte, aber das Leben der Wölfe bedeutet mir auch sehr viel.

Sacht griff er wieder in die Saiten, schlug sie dann mehrmals schnell an und begann mit dem Fuß auf dem Stuhl einen immer schnelleren Rhythmus zu stampfen. Die Schellen in seinem Haar begannen ein helles Spiel, als er seinen Kopf von einer Seite zur anderen Warf. Diesmal sang er in einer weit verbreiteten Sprach, die auch hier verstanden wurde und sich nur in wenigen Worten und Betonungen unterschied. Seine Stimme war ein flackerndes Feuer, aufblitzenden, vergehend entfachend. Wie ein wilder Funkentanz forderte sein Lied zum Tanz, zog an den Leibern und vermittelt wieder ein Gefühl des Herbstes. Jetzt war es aber kein ruhiges Gefühl, kein leichtes Hinüberschreiten, diesmal war es der wilde Tanz der Nymphen, Ladifaries, Blütenjungfern, des Pan, der Sylphen, aller Wolpertinger und alle die, die niemals von Menschen einen Namen bekommen hatten.

Funken stoben in den Höhe, wilde Leiber eng umschlungen. Strahlend rot und voll am Himmel, unser aller Mutterschein.

Immer weiter und schneller trieb er die Melodie und seinen Gesang, bis er selbst beim Aufspielen zu tanzen begann.


Zuletzt von Gion am Mi Okt 22 2008, 22:54 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 22:29

Tirgatao betrachtete Gion, während er aufsah und sich die Haare zurückstrich. Grüne Augen. Er hat grüne Augen. - Jaaaa, soll vorkommen. Du hast auch welche. - Ach halt die Klappe. Ungeachtete des kleinen Disputs ihrer widerstreitenden Gedanken wich der Blick der Amazone nicht von des Barden Gesicht. Er wandte sich zuerst noch Styliana zu, die ihm applaudiert hatte, und dann verblüffte er die Arespriesterin mit seiner nächsten Aussage. Das Leben der Wölfe bedeutet ihm viel?!? Ob er das wohl ernst meint? Es verwirrte Tirgatao, zu selten kam es vor, dass jemand auch nur ihre Bindung an die Wölfe akzeptierte. Geschweige denn behauptete, ihm selbst würden die Wölfe etwas bedeuten. Natürlich, im Tal respektierten alle die Wölfe, Ares' heilige Geschöpfe, aber außerhalb?

Als Tirgatao klarwurde, dass sie noch immer den Barden ansah, errötete sie. Sie hatte ihn doch nicht etwas die ganze Zeit fasziniert angestarrt?? Sei froh, dass dir wenigstens nicht noch der Mund offen stand... Doch Gion schien es nicht bemerkt zu haben, und wenn doch, so ging er elegant darüber hinweg, spielte zu einer neuen, schnelleren Weise auf und schlug mit dem Fuß den Takt. Die Amazone begann, mit einem Fuß den Takt mitzuklopfen, die Musik hatte etwas mitreißendes an sich, zog an ihr, forderte sie heraus.

Unbewusst strichen Tirgataos Finger durch ihre langen schwarzen Haare, lösten die beiden schmalen Zöpfe, die die üppige Pracht aus dem Gesicht hielten, so dass die Strähnen in sanften Wellen auch über die Schultern nach vorne fielen. Noch immer klopfte der rechte Fuß der jungen Frau den Takt mit, ihre Arme verselbständigten sich regelrecht, bewegten sich zur Musik. Es war fast wie in ihrer Jugend, wenn sie mit ihrer Mutter, ihrer Schwester und den anderen Frauen um das Lagerfeuer getanzt hatte. Sie hatten damals selbst dazu gesungen, den Takt geklatscht, gelacht und waren herumgewirbelt, dass die Röcke flatterten und sich bauschten.

Als Tirgatao bemerkte, dass sie nicht mehr nur den Takt schlug, sondern ihr ganzer Körper sich auf der Stelle zur Musik bewegte, magisch angezogen von den Klängen, gab sie die Zurückhaltung auf und erlaubte sich, so durch die Schänke zu tanzen, wie sie es damals, in den sarmatischen Ebenen, getan hätte. Es waren keine festen Schrittfolgen zu erkennen, die junge Frau bewegte sich ausschließlich zur Musik, wurde von den Tönen getragen und getrieben, die grünen Augen waren geschlossen, die langen schwarzen Haare flogen durch die Bewegungen immer wieder zur Seite oder nach vorne, und eigentlich fehlte nur noch ein wehender Rock, damit das Bild so ausgesehen hätte, wie damals am Lagerfeuer.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 22 2008, 23:08

Nachdem auch Tirgatao den Blick von ihm gelöst hatte, begann sie in ihrer Weise zu des Barden Musik zu tanzen. Er hatte es wohl bemerkt, wie ihre Finger die Zöpfe gelöst hatten, wie ihr Haar schwarzem Wasser gleich über ihre Schultern floss, nur um sich dann in wirbelnde Gischt zu verwandeln, als ihre Füße wohl schon beinahe vergessene Schritte wiederfanden. Würde sie ein Kleid oder einen Rock tragen würde sie wohl einem Blütenkelch gleichen, denn wie deren Blütenblätter würde der Stoff in einem endlosen Kreis um sie fliegen.
Er suchte ihre Schritte, tanzte mit ihr und mit seiner Musik. Während er sich selbst im Kreise drehte schlugen seine Fingerspitzen auf die Saiten, zupften und streichelten sie. Immer wieder schloss er kurz die Augen, atmete zwischen den Textpassagen tief durch, seine Haare flogen durch die Luft, begleiteten mit dem Klimpern ihres Schmuckes das Spiel des Barden. Flüchtig berührte er Tirgatao in dem wilden Reigen, nur um sich gleich wieder einen Schritt von ihr zu lösen. Wie wohl ein Insekt würde aufgeregt um ein Feuer flattern, magisch angezogen, doch stets bewusst, dass es sich verbrennen könnte.

Bleich wie Schnee auch unsere Haut, von den Flammen und Schweiß mit Salz bedeckt. Haare fliegen wild von unserem Haupt, das wir stolz der Herrin gen gereckt lalalaa lalalalalalaaaaa

Mit einer letzten Drehung, einem lautem Stampfen und weit von sich gestreckten Armen beendet Gion das zweite Lied. Sein Kopf ist weit in den Nacken gelegt, über die weiße Haut seines Halses rinnen zwei Schweißtropfen um die wette den Bogen seiner Kehle entlang, stürzen hinab in die Tiefe, wo sie für einen geneigten Beobachter in zwei kleinen Kaskaden zerstoben. Seine Augen sind verschlossen und sein Atem geht schnell, langsam, ganz langsam, senkt er die Arme und atmet tief ein und aus. Eine flinke Verbeugung folgt dem Erstarrtsein und er lächelt strahlend den Gästen entgegen.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeDo Okt 23 2008, 00:20

Tirgatao erschien, ohne ihre zwei pelzigen Begleiterinnen. Styliana hoffte dass es den beiden gut gehen würde und sie sich in einem Zimmer wohl fühlen würden. Inzwischen war sie die Vierbeiner doch recht gewohnt und fragte sich, wie sie wohl in der Nacht schlafen würde ohne ein anderes Säugetier in ihrer direkten Nähe. Naja, wenn es ganz schlimm sein würde, könnte sie immernoch zu Shanna und Farna in den Stall.
Bei dem Gedanken grinste sie.

Und dann begann das zweite Lied des Gauklers, das sein Temperament von einer anderen Seite zeigte. Eben noch voller tiefgreifender Nachdenklichkeit und einer übersinnlichen Romantik getragen bemächtigte sich seines Spiels nun eine offene Wildheit, eine mitreißende Romantik. Tirgatao wurde von der Musik ergriffen und durch den Raum gewirbelt. Ob sie selbst tanzte oder ob es das Lied war, das mit der Amazone tanzte, wusste Styliana nicht zu sagen. Sie selbst würde nun zu gerne aufspringen und sich der Melodie, dem Rhythmus hingeben und von den beiden liebkost werden, umhergewirbelt werden wie ein Tropfen Wasser in der felsigen Brandung. Doch mehr als geringe Bewegungen im Takt von ihren Fingern traute sie sich einfach nicht zu.
Zwischen Gion und Tirgatao ging etwas vor, das sie nicht stören wollte und auch gar nicht traute.

-
Die Seele des Gauklers schien mehrschichtiger zu sein als bei einem normalen Menschen üblich, grübelte sie bei dem Lied kurz. Solch ein Temperament zu bieten und auch in anderen zu erfassen war eine starke Sache, zeugte von Stärke und einem Bewusstsein für sich selbst sowie für die Aufnahme jeder Kleinigkeit, jeder Nuance um sich herum.
Sie bewunderte diese Gaben, die in Gion vereint waren.
-

So blieb sie sitzen und gab dem Schankherrn einen Wink als das Lied ein Ende gefunden hatte und die beiden Menschen wieder frei gab, die von ihm ergriffen worden waren. Sie bestellte per Handzeichen kaltes Wasser für die beiden Lied-Gefangenen und sich selbst auch.
Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, deckte sie für Tirgatao die nurmehr warme Eintopfschale auf den Tisch, dazu eine Scheibe Brot und Schinken. Auch Gion schnitt sie Brot und Schinken ab. Die Sachen stelle sie so zu ihrer Rechten hin, dass die beiden nebeneinander Platz nehmen konnten. Im Stillen betete sie zu ihrer Göttin, der Göttin, deren Fingerzeig sie folgte und derentwegen sie diese Reise begonnen hatte. Mochte diese Göttin Tirgatao wohl gesonnen sein und das mit der jungen Frau anstellen, was die Göttin für Richtig und Wahr erachtete. Styliana wusste, dass auf Tirgatao der Blick eines völlig anderen Gottes lag. Doch ein Hinweis an eine andere Gottheit würde wohl nicht schaden.

Sie lächelte die beiden an und goss ihnen von dem kalten Wasser ein, das inzwischen gebracht worden war. Fürsorgend hielt sie der Ares-Priesterin und dem Gaukler-Barden die Becher hin.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeDo Okt 23 2008, 08:16

Dieser Barde war unglaublich, soviel musste selbst Don Gusto zugeben. Auch wenn er das äußerst selten tat, und schon gar nicht mit Kerlen die Lara-Sophia in irgend einer Art und Weise den Hof machten. So ganz klar war ihm diese Beziehung noch nicht. Jedoch war der Barde gut fürs Geschäft, Lara-Sophia schien ihn sehr zu mögen, so akzeptierte er ihn, jedoch beobachtete er ihn weiter. Man konnte ja nie wissen, und die letzten Ereignisse sprachen eine zu deutliche Sprache. Wäre er in dieser Spelunke vor Ot gewesen, hätte dieser Nichtsnutz von einem aufgeblasenen Botschafter nicht versucht Lara-Sophia das Lebenslicht auszupusten. Er wartete nur auf ein Zeichen von ihr. Sein Messer war schon geschärft und so blank poliert dass es ein Haar in der Mitte spalten konnte. Doch leider würde eine Mißachtung ihrer ANweisung das Ende ihrer Freundschaft bedeuten. Und letztlich das Ende seiner Anstellung.

Werde den Gruß ausrichten, Wasser ist bei uns immer frisch, das Wild auch.

Antwortete er in seiner brummeligen Art, die so gar nicht zu seinem Aussehen zu passen schien und verkniff sich eine Antwort auf die Bestellung des Kräutertees. Das war eine Taverne und keine Webstube hier. Trotzdem bewegte er seinen Körper in Richtung Küche, nicht ohne den Gaukler weiter zu beobachten. Er schien bei den anwesenden Damen gut anzukommen. Gut, wenn Frauen als Gäste anwesend sind, obwohl sie Tee trinken, kommen auch Krieger. Kurz darauf kehrte er mit zwei dampfenden Bechern Kräutertee zurück, stellte sie vor die Damen hin und legte mehrere Süßholzzweige dazu. Diese waren zum umrühren gedacht, denn dabei gaben sie die Süße ihres Holzes an die Flüssigkeit ab. Nun, wenn die werten Damen das nicht wussten, wa das nicht sein Problem, für anderer Leute Unwissenheit konnte er nichts.

Funken stoben in den Höhe, wilde Leiber eng umschlungen. Strahlend rot und voll am Himmel, unser aller Mutterschein.



Sang der Barde gerade und Don Gusto zog die Brauen hoch. Was für ein Wortgemisch, wild zusammengewürfelt, ganz so, als hätte jemand einzelne Worte in einen Zuber geworfen, mit einem Holzlöffel umgerührt und sie anschließend zum Trocknen auf eine Leine gehängt. Und, in der Reihenfolge in der sie nun mal hingen, vorgelesen. Kopfschüttelnd baute er sich wieder hinter dem Tresen auf, goß Bier in Becher und verteilte sie unaufgefordert an jeden der anwesenden Gäste. Dann stand er wieder da, beobachtete und ertappte sich doch tatsächlich dabei dass er mit dem Fuß den Takt mitwippte. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er dachte an die letzte Nacht mit Milanea....
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeDo Okt 23 2008, 15:33

Beim Tanzen vergaß Tirgatao alles um sich herum. Sie spürte die sachte, wie zufällige Berührung durch Gion, und während sie sonst verlegen ausgewichen wäre, trug und belebte sie die Musik derart, dass sie den Tanz gemeinsam mit dem Barden, wenn auch ohne weitere Berührung, einfach nur genoss.

Als die Musik schließlich in einem letzten Aufbranden verklang, benötigte die junge Frau einige Augenblicke, um wieder völlig im Hier und Jetzt zu landen. Ihr Atem ging rascher als sonst, mehr vor Aufregung denn Anstrengung, ihre Wangen waren gerötet, und als ihr klar wurde, dass sie gerade mitten in einer Schänke mit einem ihr beinahe unbekannten Mann zur Musik herumgewirbelt war, vertiefte sich die Röte noch.

Tirgatao strich sich verlegen die Haare aus dem Gesicht und sah zu Gion, der sich verneigt hatte und nun die Gäste strahlend anlächelte, dann weiter zu Styliana, die ihr lächelnd einen Becher entgegenhielt. Jetzt wurde die Arespriesterin auch der Schmerzen in ihrem linken Oberschenkel gewahr, und ärgerte sich über ihre mangelnde Beherrschung. Immerhin war die Wunde gerade erst verheilt und protestierte nun deutlich gegen die Anstrengung.

Dennoch brachte die Amazone ein Lächeln zustande, als sie leicht hinkend zu Styliana hinüberging und den Becher entgegennahm. Das klare Wasser darin kam ihr jetzt gerade recht. Dankbar nahm Tirgatao einen Schluck. Dann sah sie den zweiten Becher an, und die zwei Schalen mit Eintopf neben Stylianas. Sie drehte sich zu Gion um, obwohl es sie etwas Mühe kostete. Fast war ihr die Leichtigkeit, mit der er sie zum Tanzen verleitet hatte, unheimlich. Welche Musik konnte solche Anziehungskraft entwickeln??

Ich glaube, Styliana läd dich gerade an unseren Tisch ein. Machst du uns die Freude, und teilst unser Mahl?

Besser wäre es. Wenn er weiter so aufspielt, kommst du ja nie zum Essen. Und dein Bein wird es dir auch nicht danken, wenn du weiter so herumspringst! Die Gedanken der jungen Frau überschlugen sich beinahe, ja, es wäre wirklich das Beste, wenn Gion sich mit an den Tisch setzen und mit ihnen essen würde. Besser zumindest, als wenn er weiterhin musizierte. Oder nicht? Gedankenverloren schob Tirgatao Styliana den Schlüssel zum zweiten Erdgeschosszimmer in die Hand...
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeFr Okt 24 2008, 17:14

Immer noch lächelnd war der Barde bereits näher an den Tisch getreten um den Krug mit Wasser entgegen zu nehmen, während Tirgatao Styliana's Einladung in Worte kleidete. Eine Verbeugung andeutend um mit einer schwungvollen Geste sein Instrument abzulegen stand er dann bereits neben dem Tisch.

Vielen Dank für eure Einladung, die ich gerne annehmen werde.

Den Stuhl zog er sacht zu sich, balancierte ihn schnell auf einem Bein aus, versetzte diesen dann in Drehung. Noch während der Stuhl sich unter seiner Handfläche dreht, setzte er sich auf die Sitzfläche um saß direkt am Tisch. Nur selten schien ihm etwas einfach von der Hand zu gehen, er schien ein kindliches Vergnügen daran zu haben, alles in etwas Besonderes zu verwandeln.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir doch etwas von euch und eurer Reise erzählen würdet. Ihr habt wohle erst neulich einen Kampf durchgemacht, aber der Schnitt ist sehr gut genäht und die Heilung hat schon einige Fortschritte gemacht. Ihr seid außerdem eine wunderbare Tänzerin und habt euch aber auch nicht gerade geschont.

Die letzten Worte hatte er mit gespielten Vorwurf untermalt und zwinkerte dabei Styliana zu. Die Naht auf Tirgatao's Hose, welche einen glatten Schnitt zusammenhielt, ihr Humpeln nach dem Tanz und ihr kämpferischer Hintergrund ließ diese Vermutung in ihm keimen und so sprach er einfach das aus, was er dachte. Mit seiner Linken Hand spielte er in seinem Haare, wickelte sich eine Strähne um die Finger oder zog an einem Teil seines Haarschmuckes, sei es eine Feder, ein Glöckchen oder ein kleiner funkelnder Edelstein. Er wendete sein Gesicht abwechselnd von einer zur anderen und wieder zurück, während seine andere Hand über seine Habe strich.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeFr Okt 24 2008, 18:38

Selbst aus dem Hinsetzen machte Gion noch eine kleine Vorstellung, eine Demonstration seiner Geschicklichkeit. Einerseits irritierte dieses Verhalten Tirgatao, andererseits entlockte es ihr ein kleines Schmunzeln. Gleich darauf flutete jedoch tiefe Röte das Gesicht der Amazone, als der Barde ihr Tanztalent lobte und sie im gleichen Atemzug fast schon dafür tadelte, dass sie sich trotz der Verletzung angestrengt hatte. Er hatte ganz offensichtlich eine gute Beobachtungsgabe, dass ihm die relativ frische Naht in ihrer Lederhose aufgefallen war und das leichte Hinken auf dem linken Bein. Unbewusst strich ihre linke Hand über die Naht und das darunterliegende schmerzende Bein.

Mit dem Kampf hast du Recht. Mehrere Tagesreisen von hier entfernt trafen wir auf sechs Wegelagerer, die wohl hofften, bei uns beiden leichte Beute machen zu können. Hishn und Shona waren uns im Kampf eine große Hilfe, allerdings hat Hishn dabei selbst etwas abbekommen.

Ansonsten war die Reise eher ruhig, ereignislos.


Tirgatao trank von dem Wasser und probierte den Eintopf, der zu ihrer Freude - und zur Freude ihres knurrenden Magens - sehr gut war. Sie aß erst einige Bissen und auch etwas Brot, bevor sie auf Gions Bitte, auch von Styliana und ihr selbst zu erzählen, nachkam.

Lara-Sophia hat mich vor einigen Monden im Tal von Themiscyra, der Heimat der Amazonen, besucht. Direkt nach ihrem Aufbruch aus Neu Avalon. Sie blieb ein bisschen und zog dann weiter. Jetzt habe ich meiner Freundin Styliana vorgeschlagen, Lara-Sophia in ihrer neuen Heimat zu besuchen, zu sehen, wie gut sie sich schon eingelebt hat.

Bisher habe ich den Eindruck, sie fühlt sich hier sehr wohl. Immerhin hat sie wieder eine Schänke eröffnet. Und du scheinst ihr gefolgt zu sein, denn zuletzt begegneten wir uns auf Neu Avalaon.


Die Amazone hatte nicht vergessen, wer sie vom Bootssteg abgeholt hatte, und sie konnte sich auch noch an seinen Gesang erinnern. Allerdings hatte die Musik damals auf sie nicht halb so anziehend und mitreißend gewirkt wie heute. Kurz wanderte der Blick der Amazone nach oben. Jetzt sag mir bitte nicht, dass du hier deine Finger im Spiel hast, Uma. Ich schätze dich wirklich sehr, göttliche Mutter, bitte missversteh mich nicht. Aber ich bin nicht die Frau an diesem Tisch, die du im Moment besonders segnen sollst. Ich begleite Styliana nur auf ihrer Reise, verfolge aber nicht das gleiche Ziel...

Tirgatao war sich alles andere als sicher, dass sie Uma damit auch nur im geringsten beeindrucken, oder sie gar zu einer Meinungsänderung bewegen könnte. Sie wusste ja nicht einmal, ob es überhaupt an Uma lag, dass sie so empfänglich für die Musik war. Vielleicht lag die Quelle dieser Veränderung in ihr selbst. Dennoch irritierte es die Arespriesterin, dass diese Veränderung sich gerade auf dieser Reise zeigte... Um diese unwillkommenen Gedanken zu vertreiben, legte Tirgatao den Kopf leicht schief und betrachtete Gion aus funkelnden grünen Augen.

Was das schonen angeht: ich habe nicht zum Tanz aufgespielt. Und ich habe dir bereits gesagt, dass du deinen Beruf beherrschst. Außerdem ist das Bein fast verheilt. Eben. Fast - Ach sei still!
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeFr Okt 24 2008, 23:36

Sie wusste, Tirgatao würde sich nicht helfen lassen. Styliana sah ihre Freundin humpeln und es schrie in ihr Hilfe zu leisten. Doch sie beherrschte sich, zog noch nicht einmal einen Stuhl so, dass Tirgatao es einfacher hatte. Sie wusste was für ein Sturkopf die Amazone war und wollte sie nicht beschämen, indem sie so offen auf ihre Schwäche hinwies. Als Gion aber sprach und auf eben jenes hinwies, was sie selbst vermieden hatte, da schallt sie sich innerlich. Sie hätte doch Hilfe anbieten können... Nunja, zu spät.

Die Reise... hätte sie dem Gaukler geantwortet hätte sie weit ausholen müssen. Sie hätte erzählt von den sonnigen Tagen und den regnerischen, der Reise bei Tag und bei Nacht, vom Schlaf auf Waldboden und Gestein, der Fluch in die Scheune und das Gewöhnen an das Pferd, die Begleitung der Wölfe und des Windes. Sie hätte berichtet von dem Heimweh und der Vorfreude auf Neues, von den Landschaften und den unruhigen Träumen, von den gesehenen Wildtieren und der Angst vor ihnen. Sie hätte den Kampf so erzählt, dass Tirgataos Heldenmut bewiesen worden wäre und ebenso ihre eigene Feigheit, sie hätte von dem Blut und den Toten berichtet, von den irrenden Seelen und der Forderung sich zu ergeben. Sie hätte geschwärmt von dem ersten Anblick der Stadt bis hin zur Ankunft, vom Erkennen dass diese Stadt etwas ganz besonderes war und dass sie sich auf nette Menschen und Wesen hier freute.

Ansonsten war die Reise eher ruhig, ereignislos.


hörte sie Tirgatao sagen und senkte beschämt den Kopf. Wie gut dass nicht sie geantwortet hatte und all ihre kindlichen Erinnerungen langatmig zum Besten gegeben hatte. Wie gut dass die reise-erfahrene Tirgatao geantwortet hatte und Gion Stylianas Unwissenheit verborgen geblieben war. Zum Glück verschleierte ihre Hautfarbe die beschämte Röte, die ihr Gesicht streifte.

Dennoch konnte sie sich einen Kommentar nicht verkneifen, stellte Tirgatao sie doch so dar als wäre sie ebenfalls eine der kriegerischen Frauen aus Themiscyra.

Naja, vielmehr hatte mich die Reiselust gepackt und ich reiste erst zu Tirgatao. Sie kennt sich ja viel besser in der Welt aus als ich. Aber anstelle mir einfach den Weg zu weisen wollte sie mich gleich begleiten. Und ich bin dir dankbar dafür, Tirgatao! Ohne dich wäre ich bestimmt nicht mehr am Leben und würde hier nicht wohlbehalten sitzen und das Können des Herrn Gion bestaunen dürfen.

Sie lächelte Gion leicht zu und auch Tirgatao. Da Gion nicht sie sondern Tirgatao nach ihrer Herkunft gefragt hatte, hoffte sie keinen Bruch einer ihr unbekannten Etikette begangen zu haben indem sie ebenfalls antwortete.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeSa Okt 25 2008, 10:12

Gion hörte gebannt den wenigen Worten zu und lächelte Styliana aufmunternd zu, aber sie hielt sich noch kürzer als Tirgatao und schien sogar etwas verlegen. Auch er legte seinen Kopf wieder zur Seite und musterte die beiden Frauen, dabei lagen seine Augen erst auf Styliana, folgtem dem Schwung ihrer Züge, blieb auf ihren Lippen hängen und suchte dann einige Herzschläge ihren Blick.
Auch Tirgatao musterte er, folgte mit seinem Augen dem sanften Bogen ihres Halses und verweilte auch einige Herzschläge bei dem Versuch tief in ihre Augen zu blicken. Dabei kaute er ein wenig auf der Unterlippe und spielte weiter mit einigen Strähnen.

So wie es sich anhört war euer beiden Reise doch recht spannend. Ein Kampf, wilde Tiere, eine verlassene Heimat. Die Suche nach einer Freundin und vielleicht ist da noch ein kleines Geheimnis, ein anderer Grund?

Bei seinen letzten Worten ließ er seine Unterlippe wieder frei und lächelte Styliana an. Er griff nach seinen Becher und versteckte einen Teil seiner Züge dahinter, dabei schien es, als würden seine Augen kurz funkeln. Links und rechts oberhalb des Bechers zeigten sich auf seinen Wangen jeweils ein kleines Grübchen. Nachdem er den Becher abgestellt hatte wendete er sich erneut Tirgatao zu.

Hm, ja man könnte sagen, dass ich ihr gefolgt bin. Irgendjemand mußte ja ein Auge auf sie werfen, nicht das sich die Geschehnisse aus Neu-Avalon wiederholen.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeSa Okt 25 2008, 21:36

Wieder verblüffte es Tirgatao, mit welcher Treffsicherheit Gion feine Nuancen wahrzunehmen schien. Oder eventuell riet er auch einfach so ins Blaue hinein mit seiner Frage nach einem Geheimnis. Er lächelte wohl hinter seinem Becher, denn seine Wangen zierten zwei Grübchen und seine Augen funkelten. Als er dann jedoch auf den Grund seines Hierseins zu sprechen kam, senkte die Amazone kurz den Blick, alle Fröhlichkeit war verschwunden.

Lara-Sophia hat mir erzählt, dass du es warst, der sie und ihre Taverne vor Schaden bewahrt hat.

Aus der Stimme der Arespriesterin und auch aus ihrem Blick sprach Achtung und auch Dankbarkeit.

Ich wusste, dass dieser Mann Magie besitzt, ich war sozusagen dabei, als er diese Begabung entdeckte. Du meinst wohl, er lag in deinem Bett zu dem Zeitpunkt, und du hast ihn rausgeschmissen... - So detailliert muss ich das ja nicht ausführen Und ich wusste auch, dass seine Magie sich schon einmal seiner Kontrolle entzogen hatte. Er erzählte mir vor dem Frühlingswahn damals, dass er mit seiner Magie eine ganze Horde Räuber lebendig verbrannt hatte. Sie hatten ihn angegriffen und seine Magie hatte sich sozusagen selbständig gemacht. Aber er hat mir damals auch versichert, er würde an der Kontrolle über seine Magie arbeiten, und sie würde über seine Gefühle gesteuert, so dass er niemals einem Menschen Schaden zufügen könnte, der ihm etwas bedeutet...

Tirgataos Wangen waren gerötet, die Amazone war verlegen und wütend gleichzeitig. Seit Lara-Sophia ihr von den Geschehnissen in ihrer Taverne erzählt hatte, fühlte sich die junge Frau zu einem gewissen Teil schuldig, fragte sich, ob sie damals, in ihrem Häuschen, das Schwert, das er ihr angeboten hatte, hätte nehmen und ihn damit hätte erschlagen sollen. Doch es wäre unehrenhaft gewesen. Sie war damals wütend gewesen, weil sie dachte, er hätte sie angelogen und nur mit ihr gespielt und weil er es gewagt hatte, in ihrem Häuschen seine Waffe zu ziehen, aber er war nackt und wehrlos gewesen und sie hätte ihn in diesem Moment nicht töten können. Ganz abgesehen davon, dass du in ihn verliebt warst, hm? - Ja, das leider auch... Die Monate danach waren hart gewesen, letztlich waren es nur wenige glückliche Momente gewesen, die sie geteilt hatten, und dazwischen Sorge und Streit und Verwirrung und Zweifel.

Ich hätte nicht gedacht, dass er seine Magie einmal so einsetzen würde... Und ich bin sehr froh, dass Lara-Sophia jemanden hatte, der sie beschützen konnte.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeSo Okt 26 2008, 00:47

Etwas unsicher erwiderte sie Gions Blick. Zu Hause wäre sie selbstbewusster aufgetreten doch hier, so fern der trauten Heimat, war sie schüchtern und scheu wie ein Reh, das zum ersten Mal die Wiesen neben dem Wald betritt. Dass so etwas mit ihr passieren würde hatte sie nicht geahnt. Alles andere hätte sie vermutet aber nicht das.

So wie es sich anhört war euer beiden Reise doch recht spannend. Ein Kampf, wilde Tiere, eine verlassene Heimat. Die Suche nach einer Freundin und vielleicht ist da noch ein kleines Geheimnis, ein anderer Grund?

Sie zuckte zusammen und das Lächeln entglitt ihren Zügen. So leicht war es dem Barden gelungen sie zu durchschauen?
Doch nein, er ahnte ja nur dass es da noch etwas gäbe, wusste nicht was genau. Schnell nahm sie den Becher mit dem Tee in die Hand und nahm einen großen Schluck, neigte dabei den Kopf vor, so dass ihr das Haar vors Gesicht fiel und die schwarzen Locken sie ein wenig verdeckten.
Doch der Schluck Tee war zu groß gewesen und der Tee war heißer als gedacht und als sie schluckte merkte sie, wie schmerzhaft heiß es in ihrem Mund und ihrem Hals brannte. Sie schnappte nach Luft und griff nach Tirgataos Becher mit dem kalten Wasser, das sie zur Kühlung ihrer geschundenen Haut ganz aus trank. Das machte es etwas besser aber gut war es noch keinesfalls. Sie ließ den Mund ein wenig offen stehen und atmete tief aber möglichst leise ein und aus.

Zum Glück hatte Gion sich der Amazone zugewandt und Tirgatao erzählte ihm gerade etwas, von dem sie bislang nicht gewusst hatte. Wie sollte sie auch? Nunja, Freundschaft zeichnete sich ja nicht dadurch aus, dass man den anderen auswendig kannte sondern dass man immer wieder neues an ihm entdeckte, in diesem Falle an ihr.
Und bis zu dieser Reise hatte sie mit Tirgatao ohnehin nur das zarte Band der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts verbunden, das vielleicht sogar stärker war als eine innige Freundschaft. Sie wischte diesen Gedanken mit der ihr zur Angewohnheit gewordenen Handbewegung weg.
Sie hoffte bei alle dem bloß, dass Gion sie nicht zu lange angeschaut hatte. Würde er sie offen fragen, könnte sie schlecht lügen. Die Wahrheit verdrehen und Sachen weg lassen bei einer Erzählung, ja das konnte sie. Aber lügen? Dazu war sie nicht in der Lage. Nicht dass sie es noch nie versucht hätte aber hier und jetzt wollte sie es keinesfalls darauf ankommen lassen.

Was also tun?
Sie klaubte den Schlüssel vom Tisch, den Tirgatao ihr wieder gegeben hatte und stand recht abrupt auf. Mit einer Hand hielt sie den Stuhl fest und bewahrte ihn vor dem Umfallen, mit der anderen nahm sie ihren Rucksack auf. Rasch folgte über den Arm die Satteltasche und schon wandte sie sich um.

Ich... seh mir mal mein Zimmer an... muss mich umziehen.

nuschelte sie leise und verschwand in Richtung der Zimmer im Erdgeschoss, den beiden am Tisch keinen Blick mehr zuwerfend.

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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeSo Okt 26 2008, 10:08

Weder die Worte Tirgataos noch die Gesten und die Mimik Stylianas war an ihm vorbeigezogen. Er hatte es alles wahrgenommen und sich beim weiteren Zuhören durch den Kopf gehen lassen. Das Klappern und Klimpern seiner Haare würde andere bestimmt in ihrer Konzentration stören, ihn beruhigte es aber mehr. Er wußte, dass er etwas anderes hören würde, wenn das Klimpern nachlassen würde. Als Styliana so plötzlich aufstand stellte Gion seinen Becher gerade wieder zurück auf den Tisch und betrachtete sie mit einem freundlichen Lächeln.

Natürlich, ihr müßt mich für einen sehr aufdringlichen, neugierigen Mann halten. Weder kümmer ich mich um euer Wohl, noch lasse ich euch richtig von der Reise erholen und ankommen. Bitte verzeiht mir meine Aufdringlichkeit.

Er meinte seine Worte ehrlich und erhob sich bereits von seinem Stuhl, wendete sich aber noch einmal an Tirgatao.

Ich bin nur ein Barde, wie sollte ich solch einen Krieger denn aufhalten. Es war wohl eher ihr Freund mit dem Schwert, selbst ein mächtiger Krieger, der Leib und Heim zu schützen wusste. Aber ich werde nun auch erst mal mein Gepäck verstauen und dann etwas die Stadt erkunden, vielleicht auch ein Bad nehmen, de Fluss sah sehr einladend aus.

Er griff nach seiner Habe, liess aber zumindest Tirgatao, Styliana war schon zu ihrem Zimmer geeilt, die Zeit noch etwas zu sagen. Besonders behutsam nahm er den Mantel mit den eingeschlagenen Säbeln auf.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeSo Okt 26 2008, 23:30

Styliana verabschiedete sich recht plötzlich, und Tirgatao war sich nicht sicher, was der Auslöser gewesen war: Gions Anspielung auf ein Geheimnis, die Tatsache, dass ihre Freundin sich am heißen Tee die Zunge verbrannt hatte, oder das Thema, mit dem Styliana wohl kaum viel anfangen konnte. Oder vielleicht war sie auch nur müde. Oder die Hosen leid. Dieser Gedanke entlockte der Arespriesterin ein Grinsen, war für sie doch bisher ein Rock oder Kleid untrennbar mit Styliana verknüpft gewesen. Erst auf der Reise hatte sie sie in Hosen gesehen. Und bisher hatte sie nicht den Eindruck, dass dieses Kleidungsstück ihre Freundin hatte überzeugen können...

Auch Gion erhob sich nun und erklärte, er wolle sein Gepäck verstauen, die Stadt erkunden und vielleicht ein Bad nehmen. Jetzt? Ist doch sicher schon finster draußen... Aber ein Bad wäre gut. Die Amazone war sich nicht sicher, wie spät es schon war, doch bei ihrer Ankunft am Tor war die Sonne schon im untergehen begriffen gewesen, also musste es inzwischen eigentlich völlig finster sein. Die Sterne würden ihr sicherlich die Zeit verraten, wenn sie hinausginge.

Da du davon sprichst, die Stadt zu erkunden, weißt du vermutlich nicht, ob es hier noch eine andere Möglichkeit gibt, ein Bad zu nehmen, als den Fluss? Nichts gegen ein Bad im Fluss, aber nach der Reise hätte ich auch nichts gegen eine Wanne einzuwenden.

Tirgatao grinste etwas verlegen. Sollte sie inzwischen verweichlicht sein? Was war schon gegen ein Bad im Fluss einzuwenden? Sauber würde sie auch dort.

Falls du nichts dagegen hast, würde ich dir bei der Erkundung der Stadt etwas Gesellschaft leisten und Shona mitnehmen. Da sowohl meine Stute Farna als auch Hishn im Kampf etwas abbekommen haben, kamen wir nicht so schnell voran wie sonst und Shona ist noch nicht ausgelastet. Ich bekomme sicher mehr Schlaf heute Nacht, wenn ich ihr erst Gelegenheit biete, ihre Läufe noch etwas zu strecken...
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMo Okt 27 2008, 12:28

Ein verlegenes Lächeln umspielte ihre Lippen und Gion knabberte nachdenklich an seiner Unterlippe, legte den Kopf zur linken Seite und schmunzelte Tirgatao entgegen.

Ich tue mich sehr schwer mit dem Gedanken, dass Lara nicht eine Badegelegenheit bereit hält, doch würde man auch sicher in der Stadt, die ich ja selbst noch nicht gut kenne ein Badehaus finden können. Es würde mich auch nicht im geringsten stören, wenn du und Shona mich begleiten, doch sollte dann der Besuch eines Badehauses eher schwer fallen, wenn nicht gar unmöglich sein. Es gibt wohl wenige Bürger, die einen Wolf in ihr Heim oder sogar in ihre Wanne lassen.

Strahlend zwinkerte er der Amazone zu und tat einige Schritte in Richtung der Zimmer, wobei er aber weiter seine Aufmerksamkeit Tirgatao schenkte.

Falls du deinem Wolf auch mal wieder ein frisches Fell gönnen möchtest, dann bleibt für euch wohl auch nur der Fluss. Wenn dir dort das Wasser natürlich zu kalt ist oder es bereits zu Dunkel für dich ist, dann mußt du wohl auf Lara's Rückkehr warten. Mein Weg würde mich erst mal durch die Stadt führen und einen Weg zum Fluss hinunter, den ich erst noch finden muss. Die Stadtwachen haben es eigentlich in jeder Stadt gemein, dass sie Nachts ungern die Tore öffnen, erst Recht nicht für einen Baden, der sich ein Badehaus nicht leisten konnte.

Seine Worte waren bewußt neckisch betont, er wollte sein Gegenüber ein wenig reizen, in dem er Scheu vor kaltem Wasser und Dunkelheit ansprach. Immer noch lächelnd schritt er jetzt zu seinem Zimmer, um Tirgatao noch etwas Bedenkzeit zu schenken, nur kurz hielt er sich jedoch auf seiner Kammer auf. Nach nur wenigen Momenten kehrte er mit weit weniger Gepäck, eigentlich nur seiner Kleidung am Leib und sein Instrument auf dem Rücken zurück. Ein Tuchbeutel hing noch über den Rücken, in dem wohl Wechselkleidung und ähnliches verpackt waren.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMo Okt 27 2008, 20:55

Tirgatao musste unwillkürlich grinsen, als Gion meinte, Shona wäre in einem Badehaus wohl kaum willkommen. Immerhin hatte die Wölfin schon sowohl das Badehaus im Tal der Amazonen unsicher gemacht als auch die Therme in Gomorrha. Allerdings hatten Shona und Hishn dort nicht gebadet, sondern sich ausgeruht oder Schabernack getrieben. Als der Barde dann noch meinte, wenn ihr der Fluss zu kalt oder die Nacht zu dunkel wäre, müsste sie sich eben doch warten, bis Lara-Sophia zurück wäre, vertiefte sich das Grinsen noch. Die Nacht kann gar nicht finster genug sein, wenn ich mich auf den Wahnsinn einlassen soll, mit einem mir völlig fremden Mann im Fluss baden zu gehen. - Kannst ja versuchen, ihm die Augen zu verbinden. - Das wäre natürlich auch totaaaal unauffällig... - Hab ich ja nicht behauptet.

Da Gion aufbrach, sein Gepäck zu verstauen, machte auch Tirgatao sich auf den Weg in ihr Zimmer.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMo Okt 27 2008, 20:55

Mit ihrer gefüllten Decke über der Schulter kam Tirgatao zurück in den Schankraum. Shona folgte ihr auf dem Fuße. Gion war bereits wieder anwesend und die Amazone sah ihn aus blitzenden grünen Augen an.

Wenn du keine Angst davor hast, gemeinsam mit einem wilden Tier und einer Amazone durch eine nächtlich-stille Stadt zu wandern, dann können wir los. Und mit ein bisschen Glück hilft uns Shona, einen Wachen-freien Weg an den Fluss zu finden...

Für einen moment überlegte Tirgatao, welcher Wahnsinn bei ihr ausgebrochen sein musste, dass sie tatsächlich plante, mit Gion zum Fluss zu gehen, um zu baden. Doch für einen Rückzieher war es nun sowieso zu spät, und sollte sie den Barden völlig falsch beurteilt haben, so hatte sie noch immer die Messer in den Stiefeln und Shona als Unterstützung...
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMo Okt 27 2008, 22:45

Schmunzelnd beugte sich der Barde zum Wolf hinunter und hielt seine Hand zum Beschnuppern hin.

Warum sollte ich davor Angst haben? Sind doch beide sehr schön anzusehen und wenigstens einer von euch beiden mag doch eh nur spielen.

Strahlend erhob er sich wieder und schritt zur Tür, wobei er sich noch einmal den Tresen zuwendete und in Richtung Küche rief.

Falls Lara nach ihrem Barden sucht, so nimmt dieser ein Bad, damit nicht alle Gäste vor dem Gestank weichen und sich schnell nach Hause trollen.

Er hielt die Tür für Amazone und Wolf weit geöffnet und deutet hinaus in die Dunkelheit der Stadt. Es war keine vollkommene Dunkelheit, wie man sie in den entfernten Regionen und in den tiefen Wäldern kennt, Fackeln, Talglichter und brennendes Lampenöl schien durch offene Läden, Ritzen und von einigen wenigen Hauswänden auf die Straßen. Der von tausenden Schritten geschliffene Steinweg reflektierte ein wenig des Lichtes und so konnte man trotz des leicht verhangenen Sternenhimmels und des schlanken Mondes noch ein wenig der Stadt in Konturen und Formen erleben. Wachen waren meist nur auf den Zinnen der hohen Wehrmauer unterwegs und dem laut rufenden Nachtwächters konnte ein jeder mit guten Sinnen leicht entgehen.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMo Okt 27 2008, 23:06

Unter Gions Kompliment errötete Tirgatao wieder. Sag mal.. bist du nicht zu alt, um wegen ein paar netter Worte so rot zu werden?- Sag das meinem Gesicht! Wie lange war es nun schon her, dass ihr ein Mann Komplimente gemacht hatte? Lange... Dennoch schlich sich der Gedanke ein, dass es zum Beruf eines Barden gehörte, die Gäste bei Laune zu halten. Vermutlich sagte er zu allen Frauen schöne Worte ohne Inhalt.

Shona schnupperte an der dargebotenen Hand, leckte einmal darüber und lief dann voraus zur Tür. Sie hatte bereits verstanden, dass sie eine Gelegenheit bekommen würde, sich auszutoben, zu laufen und zu jagen, und sie war ungeduldig. Kaum hatte Gion die Tür geöffnet, war die Wölfin auch schon mit langen Sätzen in der Dunkelheit verschwunden.

Tirgataos grüne Augen bekamen einen gelblichen Schimmer, als sie sich in Shonas Sinne einklinkte und den Weg ihrer Freundin verfolgte, durch ihre Augen sah und durch ihre Nase roch. Die Lippen der Amazone zogen sich leicht von den Zähnen zurück, als Shona die Witterung einer unvorsichtigen Ratte aufnahm. Es dauerte nicht lange und kleine Knochen barsten unter scharfen Zähnen. Die Arespriesterin schüttelte ansatzweise den Kopf, kehrte zu ihren eigenen Sinnen zurück und musste grinsen, als sie spürte, wie Shona es sich schmecken ließ.

Ein von uns will nur spielen, hm? Shona kannst du damit nicht meinen, die frisst gerade eine noch warme Ratte. Und die kam nichts durchs Spielen ums Leben...

Tief atmete Tirgatao die kühle Nachtluft ein, spürte, wie ihre Lungen sich füllten und ihre Nasenflügel sich blähten. Sie mochte die Gerüche und Geräusche der Nacht. Und so schritte die Amazone leichten Fußes durch die Tür und blieb draußen stehen, um mit weit zurückgelegtem Kopf in den zum Teil von Wolken verdeckten Sternenhimmel. Es war eine wundervolle Nacht, viel zu schade, um schon zu schlafen...
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeDi Okt 28 2008, 05:44

So wie der Trubel in der Taverne begonnen hatte, so war er auch schon wieder verschwunden und mit ihm die Gäste. Nur noch drei vereinzelte Krieger saßen da, vielleicht aren es aber auch nur leere Körperhülsen ohne Inhalt. Wer wusste das schon so genau.

Don Gusto schickte sich an die Tische abzuräumen, rieb sie mit einem Lappen über, den er sich anschließend über die Schulter warf. Dann, gereizt von der Ruhe im Raum, öffnete er die Tür zur Küche nd brüllte ein paar Worte in einer fremden Sprache hinein. Die Bediensteten verstanden zwar kein Wort, aber die Lautstärke, der Ton und die begleitenen Gesten offensichtlich. Und beim nächsten [b]andiamo/b] herrschte hektische Betriebsamkeit in der Küche.

Der Kampf musste vorbereitet werden. Wo Lara-Sophia nur wieder blieb! Hahnenkampf, in vier Tagen, Gäste, Arbeit und Umsatz! Nachdenklich stellte er sich hinte den Tresen und wischte gedankenverloren über die blankpolierte Platte. Die Kampfarena hierzu war fast fertig gestellt, die erwartenden Kampfhähne mussten sich einen Tagesritt entfernt aufhalten, wenn denn seine Rechnung stimmte. Er kraulte nachdenklich seine Brusthaare, ob er wohl auch setzen sollte?
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeDi Okt 28 2008, 23:27

'taNK' - die Tür des Schankraumes fiel hinter Eleonora ins Schloss. Musternder Blick, schweifende Augen. Hier hatte sich einiges geändert und *schniefschnief*, es roch nach nassem Hund. Hahnenkämpfe also. Und Gäste mja, gut.

*WER DA ?*

Sie war kein wahrer Freund von Hahnenkämpfen, kein Freund von Bestien, die unschuldige Tiere aufeinander hetzen, bis eines davon langsam verblutet. Nungut, Geschäfte eben.

Sie selbst hatte 2 Körbe mit unter 3 jährigen Hähnen mit in die Stadt gebracht. Und für die guten Bekannten von den Nachbarhöfen war es ein Zubrot. Zuviele Hähne im Stall sind auch nicht angenehm. Hätten sich wohl eh gerauft.
Es war ein sehr kleiner Hahn, ehr normal, also eigentlich, und ein Riesengockel aus andrer Züchtung...man wusste nicht, es gab Gerüchte, damals als die Untoten.
Und weil sie sowieso zum Schmied musste, nunja ein Botengang.

*KeineR dA ?*

In der alten Räucherkammer nebenan rumpelt etwas, Eleonora gleitet hinter die Türnische und geht in Kampfstellung, ach Küche...und uuund
Bier. *tick*tack* Bier ? hehe
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitimeMi Okt 29 2008, 09:24

Auch der Barde hatte die Taverne verlassen und befand sich mit seiner Begleitung hier auf den Straßen Datarons.
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BeitragThema: Re: Der Schankraum   Der Schankraum - Seite 3 Icon_minitime

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