SnowPrince0504s einsame Waldhütte

Tyakramana lächelte... Elfen glauben nicht? Sicher glaubten sie, wenn auch nicht an Götter, so doch an die Natur, an Nurti und Zerzal, den Beginn und das Ende allen Lebens und an Pyrdacor, den Drachengott. Wobei Elfen ihn nie als Gott bezeichnet hatten, dies waren wieder die Menschen gewesen. Es war einer der ersten Drachen und an ihn glaubten die Elfen, an seine Weisheit und sie glaubte an das Licht, in das sie wieder eingehen würde, wenn sie einst nicht mehr wäre. Sie würde sterben, wenn sie ihre Bestimmung auf Erden erfüllt hätte. Alles würde irgendwann sterben, damit sich der Kreislauf fortsetzen könnte.

Sie blickte SnowPrince0504 an und und ihr lagen viele Worte auf der Zunge, doch auch hier konnte sie warten. Sie neigte ihren Kopf und hörte ihm zu. Ein wahrhaft schöner Moment und er hatte recht... Musik verzauberte alle Wesen. Sie lächelte ihn an. Er war so anders als die Menschen, die sie bisher kennengelernt hatte. Er schien keinen Wert darauf zu legen den anderen etwas beweisen zu müssen. Sie erfreute sich an dem Moment, an seiner traurigen Weise und anfangs unbewußt liefen ihr Tränen über die Wangen. Es waren jedoch keine Tränen, die das Leben schwer machten, sondern Tränen der Erleichterung und Entspannung. Ihr ganzer Elfenkörper hatte sich sichtlich entspannt...

Packt Eure Flöte ruhig mit aus! So erkennt Ihr, dass ALLES EINS IST. SnowPrince0504 sang weiter und spielte unentwegt auf seiner alten, fast schon mystischen Harfe. Sein Körper schwang dazu im Rhythmus der Melodie mit, werden seine Füße einen Takt dazu klopften. Die ganze Person wiegte und erzeugte dieses Raga. Das Lied, das im EInklang mit der Natur und der Stunde stand.

Das Feuer prasselte weiter munter vor sich hin...

Tyakramana lächelte und packte ihre Flöte aus. Sie begann in seine Melodie mit einzustimmen und es verband sie in dem Moment wie eine wundersame Einheit. Es bedeutete ihr viel, da Elfen nur mit jemandem musizierten, den sie mochten. Sie wollte mit ihm spielen, fühlte sich zu ihm hingezogen, sie mochte ihn. Er bot ihr Sicherheit in der Fremde, in der sie sich befand und das bedeutete mehr, als jedes Wort. Mit seiner Musik sagte er viel mehr, als es seine Stimme und seine Lippen je vermocht hätten.

Sie schloss die Augen. Nichts hätte sie in dem Moment glücklicher machen können, als diese Melodie zu spielen. Ihre Gedanken zogen immer weiter fort und sie hörte ihn nicht nur spielen, sie spürte die Musik, ließ sich treiben und ihr Herz klopfte im Rhythmus der Melodie. Ihre Tränen liefen noch immer, als würden sie einfach dazu gehören, sie waren ein Teil von ihr. Die Musik berührte ihre Seele und ihr Herz, wie es nichts sonst vermocht hätte. Dieser Mensch war wirklich kein Mensch wie die anderen...

Als das Feuer langsam nieder gebrannt war, war auch die Musik äußerlich zur Ruhe gekommen. Doch innerlich konnten die Beiden die Verbundenheit der Musik weiter fühlen.

SnowPrince0504 sprach nicht weiter. Dazu fühlte er sich momentan einfach nicht in der Lage. Er stand auf, ging noch einmal kurz zu seinem Küchen- und Lagerschrank und holte frische Lebensmittel hervor. Er stellte den Topf mit frischem Schafskäse, Oliven und anderen Obst und Gemüsesorten einfach auf den Boden vor die Elfe hin. Alle Lebensmittel waren selbst angebaut worden oder auch selbst in den Wäldern gesammelt worden. Lediglich den Honig und das Brot hatte er von der Alten_Pare bekommen. SnowPrince0504 war es immer wichtig frische Lebensmittel zu haben und diese möglichst naturbelassen zu genießen. Lediglich Kräuter und andere Gewürzen gaben den Speisen ihren feinen und doch exquisiten Geschmack.

SnowPrince0504 setzte sich und ass schweigend.

Tyakramana merkte wie die Musik langsam verklang. Wie in einem stillen Einverständnis hatten sie gemeinsam geendet. Sie öffnete die Augen und sah ihn an. Sie fühlte sich mit ihm verbunden und sie wußte nicht was sie von dieser Erkenntnis halten sollte. Gerne hätte sie es irgendwie erklärt, wenn auch nur für sich, doch sie konnte es nicht. Sie fühlte sich zu ihm hingezogen und dies spürte sie nun sehr deutlich und es verwirrte sie. War sie nicht auf einer Suche gewesen? Und doch war hier dieser Mensch, der sie verwirrte.

Sie sah ihm dabei zu als er etwas zu essen zwischen sie stellte und seine Bewegungen waren leicht und fließend. Mehr die Bewegungen eines Waldbewohners, denn die eines Menschen. Normalerweise bewegten sich Menschen nicht mit so einer scheinbaren Leichtigkeit. Als er sich etwas zu essen nahm begann sie auch zu essen. Auch seine Speisen waren so garnicht typisch für Menschen und sie genoß das Essen, seine Nähe und die Musik, die noch immer in ihrem Kopf nachhallte und wie ein Band zwischen ihnen war. Worte hätten diese wundervolle Melodie der Stille nur gestört...

Nach dem sie das gemeinsame Mahl beendet hatten, stellte SnowPrince0504 den Abwasch in den Spülstein und verstaute die Reste wieder im Lagerschrank. Aber denoch vergaß er nicht, einen gewissen Anteil für die Tiere des Waldes und für die Geistwesen außerhalb im Wald bereit zu legen. Auch dafür gab es nahe des Hauses einen kleinen Platz.

SnowPrince0504 legte noch mehrere Holzscheite in die Glut, dass das Feuer über die Nacht nicht ganz ausging und so noch etwas Wärme im Raum sich ausbreiten konnte. Er zog sein Bettzeug von Bett und verteilte etwas davon um das Feuer, damit er und die Elfe sich in der Nähe des Feuers zum Schlafen hinlegen konnte. Auch hier fanden sich nur natürliche Materialien verarbeitet. Alles war von den Tieren freiwillig gegeben worden. Die Wolle war von Büschen gesammelt worden, wo die Schafe mit ihrem Fell höngen geblieben waren. UNd so war diese Wolle sehr fein und äußerst kuschelig weich. Die Füllung der Matten bestand aus Moos und die Kissen waren mit Federn von Eulen gefüllt worden. Das Bettzeug verströmte den Duft von Wald und Natur.

Sanft und schnell war SnowPrince0504 dann auch in seine Traumwelt entschlafen. Friedlichen Träumen, die immer wieder die Farben und Szenen wechselten. Szenen von Frieden, Licht und Freude.

SnowPrince0504 räumte alles weg und Tyakramana fühlte, dass sie langsam müde wurde. Auch wenn Elfen nicht auf Schlaf angewiesen waren, so nutze sie diese Zeit durchaus für ihre Regeneration und als sie sah, dass SnowPrince0504 ihr ein Schlaflager für die Nacht bereitete und sich anschließend selbst auf sein Lager begab merkte sie wie müde sie schon war.

Tyakramana legte sich auf dem Boden auf das Lager, das er für sie bereitet hatte und schlief recht schnell ein. Einen Elfenschlaf. Sie schlief, aber das geringste Geräusch würde sie wecken. Sie träumte auch nicht, hatte sie schon seit Jahren nicht mehr. Sie hörte den Atem von SnowPrince0504 und es war schön ihn zu hören. Es beruhigte sie, dass da jemand war, dem sie vertrauen konnte....

Tief und fest hatte SnowPrince0504 auf den Boden geschlafen, so zumindest kam es ihm vor als er langsam von seinem erholsamen Schlaf erwachte. Lediglich ab und an hatte er noch einen Scheit in die Glut gelegt um die Wärme des Feuers auch bis in den Morgen aufrecht zu erhalten. Nun hatte ihn die Sonne geweckt, die durch sein kleines Fenster in die Wohnstätte schien und alles in ein freundliches und herzliches Licht badete. Von draußen konnte man auch gut den Gesang der Vögel und auch die Unterhaltung der anderen Waldbewohner vernehmen.

Er legte behutsam noch weiteres Holz in die erlöschende Glut, um auch das Feuer erneut zu entzünden und die Flammen wieder zu einem kleinen Feuer zu erwecken. Aus einem Krug schenkte er Wasser wieder in dem Teekessel ein um sich und seinem Gast einen Tee zum Frühstück zu brühen. Er wußte, dass die Elfe nicht wirklich schlief. Denoch ging er mit seinen Vorbereitungen ruhig um bedächtig vor. So als wollte er einen Schläfer seinen Schlaf noch weiterhin geniesen lassen.

Tyakramana bemerkte, dass SnowPrince0504 seinen Schlaf beendet hatte und anfing Tee zu kochen. Wie bei einem Tier schienen ihre Ohren in die Richtung zu gehen aus der die Geräusche kamen. Sie wußte, dass sich ihre Ohren nicht wirklich bewegten, dennoch fühlte es sich so an. Sie öffnete ihre Augen und wie sie schon durch die Geräusche vermutet hatte bemühte sich ihr Gastgeber möglichst leise zu sein. Sie lag still und sah ihn nur an. Sein Haar glänzte im Sonnenlicht, das durch eines der Fenster fiel.

Nach einer Weile beschloss sie ihn wissen zu lassen, dass auch sie wieder munter wäre.

Guten Morgen, kann ich euch helfen?

Sie setzte sich langsam hin und beobachtete ihn weiter, während sie eine Antwort abwartete.

Guten Morgen! Hoffe, ihr habt Euch in meiner bescheidenen Hütte etwas erholen können? Hier machte SnowPrince0504 eine kleine Pause bevor er noch schnell einen Dank für das Hilfsangebot der Elfe aussprach.

Bedient Euch ruhig beim Frühstück! Ich werde EUch nur kurz bei einer Tasse Tee Gesellschaft leisten. Ich pflege mein Frühstück erst nach meinem morgentlichen Training einzunehmen.... Schnell schenkte er sich und der Elfe eine Schale mit frischem Tee ein.
Verzeiht! Doch morgens bin ich erst ruhig, da ich die morgentliche Stille im Geist geniesse. SnowPrince0504 trank seinen Tee zügig aus, um aus der Hütte wieder hinaus zu treten und sich selbst erst einmal wieder vor den kleinen Altar und begann seine Morgenmeditation.

Tyakramana sah den Waldläufer lange an, nickte dann und setzte sich schweigend zu ihm. Sie wollte ihn nicht mit zuvielen Geräuschen stören. Als er ihr Tee einschenkte, lächelte sie und trank ihn aus. Sie sah ihm dabei zu, wie er den seinen trank und seine Bewegungen waren wirklich nicht rein menschlich. Er hatte etwas anziehndes an sich, auch seine unnahbare Art gefiel ihr. Er hatte etwas sehr elfisches an sich und als er sie anblickte huschte eine leichte Röte über ihr Gesicht. Nach dem er den Tee getrunken hatte ging er nach draußen und Tyakramana blieb noch einen Moment in seiner Hütte und sah sich um.

Dann stand sie auf und ordnete ihr Nachtlager um sich anschließend um die Teetassen und die leere Kanne zu kümmern. Sie spülte sie in klarem Wasser und freute sich schon, dass SnowPrince0504 nun nicht mehr so viel zu tun hatte. Er schwirrte ihr durch ihre Gedanken. Sie dachte an zu Hause und stellte fest, dass er recht gut in die Stille passen würde, die der Schnee immer wieder über alles legte. Wie eine Decke unter der man ebenfalls alle Geräusche nur noch gedämpft wahrnahm. Ihre amethystenen Augen blickten nach draußen, wo der Waldläufer noch immer mit seiner Meditation beschäftigt war. Nachdenklich blickte sie zu ihm und überlegte, ob er ihre Gesellschaft auch mochte oder ob er sie nur duldete...

Lange war SnowPrince0504 in seine Meditation versunken. So wurde er Teil mit der Natur und konnte seine Verbindung zu allen Lebewesen spüren. So spürte er das Graben der Würmer im Erdreich tief unter ihm, er konnte fühlen wie vorsichtig die Rehe durch die Wälder eilten oder die Adler mit sanften Flügelschlag weit im Himmel schwebten.
Er spürte auch die Unsicherheit und das entfernte Schlagen der Eiselfenherzens. Er fühlte ihre tiefe Verunsicherung und auch ihre Tapferkeit. Ihr Streben nach Antworten. Antworten die niemand geben konnte.

Wie von einer inneren Uhr geweckte, beendete der Waldläufer sein morgentliches Ritual und betrat wieder seine kleine Waldhütte. ANgenehm überrascht sah er, dass die Elfe aufgeräumt und etwas Ordnung geschaffen hatte. Wortlos dankte er ihr, indem er anerkennend sich vor ihr verneigte.

Verzeiht meine Abwesenheit, doch bestimmte morgentliche Rituale sind mir ein Muß geworden und ein Tag ohne diese Meditation ist für mich ein verlorener Tag. Wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr Euch meinen morgentlichen, körperlichen Übungen anschließen. Es ist etwas mit dem elfischen Leibesübungen verwandt.

Daraufhin legte der Eremit das meiste seiner Kleidung wieder ab und verließ erneut die Hütte, um draußen auf der Lichtung seinen Morgensport zu beginnen. Zunächst murmmelte er eine Art Gebet oder Lobpreisung in einer relativ unbekannten und doch wohlklingenden Sprache. Danach beginn er tief, kräftig und ausgedehnt zu atmen. Und obwohl bis jetzt noch wenig krafterfordernde Übungen begonnen hatte. Stand er schon nach wenigen Minuten schweißüberströmt da.

Tyakramana war gerade fertig geworden, als SnowPrince0504 zurück in seine Hütte kam. Sie freute sich, dass er wieder da war, konnte aber auch verstehen, warum er seine morgendlichen Rituale brauchte. Dies war ihr als Elfe auch nicht fremd, und auch sie mußte eins mit der Natur werden, wenn sie Zauber wirken wollte. SnowPrince0504 fragte sie, ob sie bei Übungen mitmachen wollte und da sie neugierig war ging sie mit ihm wieder nach draußen. Sie merkte, dass sie es hier durchaus mit einem sehr wohlerzogenen und netten Menschen zu tun hatte. Dies war schon fast eine Seltenheit...

Ich komme gerne mit euch mit, doch ihr müßt mir zeigen was ich tun muß, damit ich mitwirken kann. Ich weiß nicht so recht, ob ich euren Ansprüchen genügen werde...

Verunsichert blickte Tyakramana ihn an und trotz ihrer Verunsicherung nahm sie sich vor bei seinen Übungen mitzumachen und sie würde ihr bestes geben... und so begann sie das zu tun, was er tat, indem sie ihm zuerst zusah und es dann selbst versuchte, nur hatte sie ihre Kleidung dabei anbehalten, da sie sich immernoch unsicher war, ob sie es wirklich mit einem Menschen zu tun hatte, dem sie vertrauen konnte. Sie sah wie es ihn anstrengte und wußte aber zugleich, dass man es ihr nur nicht ansah wie sehr seine Übungen sie anstrengten. Vielleicht würde sie SnowPrince0504 irgendwann auch mal etwas über Magie beibringen...

Bei dieser Antwort musste der Waldläufer lachen.
Meinen Ansprüchen genügen?!? Ich stelle keine Ansprüche an Euch. Das tut Ihr doch selbst. Bei dieser Übung geht es darum eins mit der Bewegung zu werden und sich lediglich darauf zu konzentrieren. Immer wenn die Gedanken abschweifen, müsst Ihr immer in Euren Körper zurückkehren und Eure Atmung wieder beobachten.
Diese Übungen sind kein Wettbewerb. Und ihr macht nur mit soweit Ihr könnt. Teilweis müsst Ihr die Übung nicht bis zum Äußersten mitmachen sondern in einem einfacheren Stadium bleiben. Das tut der Wirkung keinen Abbruch. Folgt einfach meinen Bewegungen!

SnowPrince0504 schloß seine Augen zur Hälfte und begann seine Arme über die Seite zu heben. Sein Atem war als leichtes, sanftes Rauschen zu hören. Seine Bewungen wurden von dem Atem umgeben und eingerahmt. Mit der Einatmung konnte man den Impuls der Bewegung wahrnehmen. Ausatmend wurde die Bewgung durch eine andere Weitere ersetzt und ergänzt. Gelegentlich stellte sich ein leichter Atemstillstand ein.

Und der Schweiß floß schon nach wenigen Augenblicken ordentlich seinem Körper entlang. Und je intensiver der Schweiß floß, umso anspruchsvoller wurden die Haltungen des Kämpen und der Elfe. Der Körper öffnete sich weiter, tiefer und intensiver.

Tyakramana tat das was SnowPrince0504 ihr gesagt hatte und sie merkte schon bald, dass es sie anstrengte, ihr die Anstrengung aber auch gut tat. Sie machte vieles mit, was SnowPrince0504 tat, einiges jedoch war sogar für sie zu schwer und in solchen Momenten war sie fasziniert von dem Menschen, den sie da vor sich hatte. Sie spürte ihren eigenen Körper und den Fluss der Energie in der Natur. Nie zuvor war sie so sehr eins gewesen mit dem was das Leben ausmachte.

Und nun begann sie auch langsam ihre Gefühle zu verstehen und merkte, dass ihre Reise zwar nicht zu ihrem Ziel führen würde, jedoch nicht vergeblich war. Scheinbar konnte sie nun hier lernen los zu lassen und endlich Abschied zu nehmen von dem, den sie einst geliebt hatte. Tränen liefen über ihre Wangen. Einerseits Tränen der Anstrengung, andererseits auch Tränen der Trauer, da sie ihr bisheriges Leben nun hinter sich lassen würde. Sie bemerkte SnowPrince0504 nun schon eine ganze Weile nicht mehr, da sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt war.