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Thema: Was ist RPG – Eine Erklärung & Anmerkungen Sa Sep 20 2008, 19:32
"Was bedeutet RPG? Es heißt RolePlayingGame, übersetzt heißt das soviel wie "Rollenspiel".
Und was ist ein Rollenspiel? In einem Rollenspiel übernimmt jeder Teilnehmer die Rolle eines Charakters und bringt sich mit dieser Rolle in die Spielwelt ein. Es ist ein bisschen wie im Theater. Dort übernimmst du eine Rolle und versuchst sie möglichst glaubhaft darzustellen. Aber hier hört die Gemeinsamkeit zum Theater auch schon wieder auf. Denn wir haben keine Kostüme, keine Kulisse und was am aller wichtigsten ist, wir haben weder vorgegebene Texte noch Rollen.
Und wie mache ich das jetzt? Nun, als Grundlage hast du ja deinen The- Arena- Charakter. D.h. du spielst eine Person, die in unsere Spielversion des römischen Imperiums gekommen ist, sich dort sein tägliches Brot als Gladiator verdient und sich höchstwahrscheinlich einer Allianz angeschlossen hat und dort vielleicht sogar noch Aufgaben übernommen hat.
Ich persönlich bin der Meinung, dass man sich nun aber nicht sklavisch an die Vorgaben des Spiels halten muss. Vielmehr befürworte ich, dass man sich nun für das RPG einen Charakter ausdenkt, den man gern darstellen möchte. In unserem Imperium sind Elfen, Zwerge, Orks und Dämonen, Wesen aus allen möglichen Rollenspielwelten (DSA, (A)D&D etc.) erlaubt, auch können diese Leute besondere Fähigkeiten, sogar Magie besitzen, die es zwar im Spiel nicht gibt, aber im RPG zu Deinem Charakter gehören (weil du es so entschieden hast). Auch an Ausrüstung und Waffen werden im RPG keine Bedingungen geknüpft.
Vielleicht gibt es eine Persönlichkeit, die du schon immer einmal darstellen wolltest, und wenn es nicht gerade Captain Kirk ist, sondern jemand, der in die Zeit von TA passt – also römisches Imperium - , dann steht der Verwirklichung dieses Gedankens nichts mehr im Wege. Denk dir ruhig auch eine Lebensgeschichte für deinen Charakter aus, eine Vorgeschichte, wie er wurde, wie er jetzt ist, was er vielleicht noch für Pläne hat.
Grenzen Es geht darum was du darstellen kannst mit deinen Beschreibungen, nur deine Phantasie setzt dir Grenzen. Wobei ich allerdings anmerken möchte, dass es für alle schöner ist, wenn nicht jeder Charakter unbesiegbar und ungeheuer mächtig ist. Ganz im Gegenteil, gerade die Schwächen und kleinen Macken der Charaktere machen diese besonders und man wird sich an sie erinnern. Versuche also bitte etwas Maß zu halten, wenn du deinen Charakter entwickelst.
Magie Magie ist in TA nicht vorgesehen, aber trotzdem gibt es viele, die dem Reiz eines magischen Charakters nicht widerstehen konnten oder können. Das ist auch nicht schlimm. In einer Welt mit Drachen und Hobbits sollte auch Magie nicht fehlen. Aber, meine ganz persönliche Bitte an euch Magiebegabte da draußen, versucht es mit Zurückhaltung. Es gibt Leute, die nennen Magier die „Cheater des RPGs“ und das nicht ganz zu unrecht. Wenn ein Magier ganze Armeen mit einem schnipsen seines kleinen Fingers vernichten kann, immer den passenden Zauberspruch um die Situation zu klären parat hat und niemals an die Grenzen seiner Macht stößt, dann kann man sich als Spieler einen „normalen“ Charakters schon ziemlich übervorteilt fühlen...
Vielleicht hast du dir diese Frage auch schon gestellt, aber wenn nicht, dann denke einen Moment darüber nach, ehe du weiter liest: Warum ist Gandalf aus dem Herrn der Ringe ein so beeindruckender und überzeugender Magier?
Antwort: Weil er seine Magie nur sehr sparsam einsetzt und niemals offensiv. Gandalf schleudert keine Feuerbälle, Blitzschläge oder sonstige Vernichtungszauber auf seine Gegner. Er nutzt die Magie um seine eigenen Handlungen zu unterstützen. Was ich meine? Gandalf besitzt den Körper eines alten Mannes, trotzdem wirkt er vital, wie kaum ein Anderer. Er kämpft mindestens genauso gut wie jeder der großen Krieger in dieser Geschichte. Und die haben ein Leben lang nichts anderes gemacht und trainiert. Gandalf wirbelt mit Schwert und Stab durch die feindlichen Reihen, daß sogar Gimli und Legolas neidisch werden könnten. Ja, er setzt seine Magie auch offensichtlicher ein. Sein Kampf gegen Saruman z.B., aber auch da gibt es keine violetten Magischen Geschosse, die an schimmernden Schutzzauberkugel zerbersten... Das Leuchten von seinem Kristall in Moria ist eine der schönsten Formen von Magieanwendung, die ich jemals gesehen habe. Gerade weil sie so dezent ist, und nicht im Mittelpunkt der Handlung steht.
Also liebe Magier da draußen, vielleicht konnte ich Euch ja ein wenig von meiner Sicht überzeugen.
Eine kleine Anmerkung dazu aus meiner Erinnerung an meine RPG-Anfänge: in meiner zweiten RPG-Reise hat sich ein Magier eingeklinkt, der quasi alles mitbekam, sich dann einfach beamen konnte, einen Waldbrand per Fingerschnippen löschte, usw. Dann macht zumindest mir persönlich das ganze RPG keinen Spaß mehr, denn es ist, als würde man RPG mit Sicherheitsleine betreiben. Es gibt keine wirklichen Abenteuer, denn sobald einer der Charaktere auch nur etwas Spannung aufbaut durch ein kleines Problem oder eine handfeste Gefahr, schnippt der Magier mit dem Finger, alles ist wieder eitel Sonnenschein und das RPG geht genauso langweilig weiter wie zuvor. Ebenso nervt es mich, wenn ein Charakter Gedanken lesen kann, weil es sämtliche anderen Charaktere extrem einengt, sie können keine privaten Unterhaltungen mehr führen, etc. Meine Reaktion in einem solchen Fall wäre, die Gedanken meines eigenen Charakters nicht mehr zu posten und das RPG so schnell wie möglich zu verlassen.
Übermenschliche Fähigkeiten können in Maßen ganz interessant sein, aber die wenigstens Leute freuen sich, ‚Superman’ im RPG zu begegnen. Es macht wesentlich mehr Spaß, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, eine Geschichte zusammen aufzubauen, mit Höhen und Tiefen, auch mal mit Verletzungen oder Niederlagen. Wenn du ein wenig überlegst, fallen dir mit Sicherheit auch genügend Vorteile eines ‚normalsterblichen’ Charakters ein.
Rollenspiele aus dem RL Einige werden jetzt nicht verstehen, worum es geht, die Anderen sind es, die sich jetzt bitte angesprochen fühlen sollten. Fast jeder Rollenspieler da draußen hat sein eigenes Lieblingssystem und wenn er in eine neue Rollenspiel- Situation kommt wird er sie erst einmal aus der Sicht seines Systems sehen wollen. Gerade weil es vertraut ist und außerdem noch gerne gemocht wird. Schön und gut. Es gibt dann einige, die ihren Charakter auch nach diesem System darstellen wollen. Ich wißt nicht was ich meine? Gut, ein Beispiel: DSA, das schwarze Auge, ist eines der ältesten, beliebtesten und verbreitetsten Rollenspiel- Systeme in Deutschland, es heißt, daß mehr als die Hälfte aller Rollenspieler mit diesem System angefangen haben. Nun ist es passiert, daß einige DSA- Spieler mit TA angefangen haben, und siehe, sie haben ihre Charaktere nach dem Vorbild von DSA geschaffen. Beispiel? Die Sturmwind Ottajesko und ihre Thorwaler sind direkt aus dem DSA importiert. Finde ich auch nicht schlimm, gar nicht sogar, aber, und jetzt kommt das große aber, wie es zu erwarten war,
bitte bitte, liebe Rollenspieler, nicht jeder kennt euer Lieblingssystem. Ja, so Leute gibt es auch, die haben noch nie davon gehört, was AD&D bedeutet.
Also Leute, benutzt bitte allgemein verständliche Termini, wenn ihr etwas schreibt. Nicht jeder weiß was ein Thorwaler, ein Rondrakamm, Elminster oder Mystra ist. Versucht doch bitte euch da etwas von eurem System zu lösen und für alle deutlich zu schreiben. (Ja, es gibt auch Rollenspiel- System- Latein, nicht nur Jäger- Latein. Oder glaubt ihr, daß jeder weiß, was der ETW0 ist?)
Und dann noch eine spezielle Bitte an die Magier aus Rollenspiel- Systemen. Beschreibt Eure Zauber. Nicht jeder weiß, wie was ein Fulminictus ist oder wie sie noch alle hießen. Beschreibt doch lieber Gesten, Formel und sichtbare Wirkung, nur die Formel in Großbuchstaben ist kein guter Stil...
Eine Anmerkung hierzu von mir: da ich selbst RL kein einziges Rollenspiele spiele oder je gespielt habe, kenne ich all diese Spiele auch nicht (den Namen vom einen oder anderen habe ich vielleicht schon gehört...). Und es ist für mich wenig motivierend in einem RPG, wenn ich ständig nach seltsamen Begriffen und Namen googlen muss, nur weil sich die anderen Schreibenden nicht die Mühe machen, eine winzige Erklärung anzufügen, oder wenigstens einen link zu einer entsprechenden Internetseite. Ich schreibe selbst einen Charakter, der einem Volk angehört, das nur die wenigsten kennen, und kann aus Erfahrung sagen, dass eine kleine erklärende Anmerkung oder /off-Bemerkung hier und da wirklich nicht so schwer und zeitaufwendig sind.
Ideen? Du brauchst eine Inspiration für deinen Charakter? Es gibt zahllose Bücher, Filme, Internet- Seiten, auf denen man sich Ideen holen kann. Ein Bekannter von mir hat sich einfach immer Bilder (Fantasy- Rollenspiel- Bilder) angesehen, wenn er sich Gedanken über einen neuen (Fantasy-) Charakter gemacht hat und versucht sich vorzustellen, was das wohl für ein Charakter wäre, und wie er ihn darstellen würde. Meistens hat er so sehr coole Charaktere gefunden (und ein Bild hatte er auch gleich schon ).
Termini (Begriffe) Versuche doch, wenn du deinen Charakter spielst ihn nicht mit modernen Ausdrücken jonglieren zu lassen. Es muß nicht immer Frau sein, Weib, Maid, Dame, Lady sind auch schön und klingen gleich ganz anders. Auch der Satz: „Hey Du da, was geht?“ klingt sich als „Heda Bursche, was treibst du da?“ deutlich besser, oder? Natürlich gibt es Situationen, da kommen wir modernen Menschen kaum um unsere moderneren Begriffe und Anglizismen herum, aber meistens findet sich mit etwas Überlegung etwas besseres. Versucht es doch das nächste Mal einfach.
In/ off; it/ot; inplay/outplay, was ist das eigentlich?
In etc. - steht für alles, was Dein Charakter macht. Off etc. – für alles, was außerhalb des RPG passiert, also wenn du, der Spieler, eine Frage an den anderen Spieler hast (z.B. was das denn nun für ein Schwert ist...).
Und auch hier bleibt am Ende nur noch zu sagen:
Viel Spaß, versuche es, es wird dir gefallen!
Hier möchte ich mich Lionel anschließen, auch ich wünsche dir jede Menge Spaß bei deinen ersten Schritten im RPG...
Lionel_der_Falke Tirgatao"
--------------------------> auch diese post, mit freundlicher Genehmigung und unter Beachtung des (c) von Tirgatao