Tyakramanas lange Reise...

Als die Sonne aufging kam Tyakramana zum Tor von Dataron. Majestätisch zeichnete es sich gegen die aufgehende Sonne ab und Tyakramana schritt voll Ehrfurcht darauf zu. Sie hatte auf ihrer Reise schon viele Geschichten über Dataron und seine Bewohner gehört und vor allem über die schöne Lara hatten so einige die ein oder andere Geschichte zu erzählen. Nach allem was sie gehört hatte war Dataron eine sehr friedliche Stadt und deren Bewohner mußten sehr nett sein.

Tyakramana hoffte, dass ihr hier nun jemand helfen konnte auf ihrer Suche nach ihrem Liebsten. Viel Hoffnung machte sie sich nicht mehr ihn wieder zu sehen, es wurde von Tag zu Tag weniger und bald würde alle Hoffnung aus ihr gewichen sein. Sie träumte nachts von ihm und wünschte sich nichts sehnlicher, als ihn wieder zu sehen. Sie blickte am Tor hoch und hielt eine Hand vor die Augen, damit die Sonne sie nicht blenden konnte. Sie trug ihre Jacke noch immer, obwohl es in letzter Zeit merklich wärmer geworden war. Um ihren Hals hing ihre Hornflöte, die sie sehr wohl zu benutzen wußte. Nun nahm sie sie in die Hand, um auf sich Aufmerksam zu machen. Schreien, wie es viele Menschen taten, war ihr schon immer zuwieder gewesen. Wer ihr Aufmerksamkeit schenken wollte würde es auch tun wenn sie sich leise meldete.

Sie setzte die Flöte an ihre Lippen und begann eine elfische Melodie zu spielen. Menschen liebten diese Musik und sollte darinnen ein Mensch sein, der ihr das Tor öffnen könnte, so würde er auch ihre Flöte hören. Tyakramanas Herz schlug schnell vor Aufregung... was würde sie in Dataron erwarten? Neben ihr knurrte dwila unruhig....

Die Torwache hatte gerade ihre Ablösung nach Hause geschickt. Die Nacht war lang und ruhig gewesen. Keine Besonderheiten waren zu berichten und der Weg zum Basar noch frei von den Kolonen der Händler und Bauern, die ihre Waren wieder auf dem Markt feil zu bieten. Beruhigt und entspannt wollte die Torwache gerade einen entspannten Wachposten als die ersten Klänge einer unvertrauten Melodie an ihre Ohren drang. Anscheinend war der Platz vor dem großen Tor doch nicht so leer wie sie ursprünglich vermutete. Anscheinend sollte der Tag schon stressiger beginnen... Das Frühstück musste nun noch etwas warten..

Langsam öffnete die Torwache die Lucke des Tores und rief:



Wer spielt da? Begehrt Ihr Einlaß oder was ist Euer Gesinnen?!? Solltet Ihr nur einen Platz zum Ausruhen suchen, dann geht bitte weiter!

Tyakramana hatte eine Weile auf ihrer Flöte gespielt, als eine Torwache sie ansprach. Die Sonne war inzwischen aufgegangen und sie war froh, dass ihre leisen Klänge erhört wurden. Es schien zu stimmen, dass Dataron eine friedliche Provinz war ohne Vorurteile.

Sanya 'bha, oder auf eurer Sprache seid gegrüßt. Ich bin Tyakramana, eine Firnelfe aus dem hohen Norden und habe einen langen Weg hinter mir und möchte um Einlass bitten, damit ich nun ein wenig Ruhen kann.

Sie lächelte die Torwache an und wartete auf seine Antwort...

Die Torwache musste nicht zu lange auf die Antwort der Firnelfe warten. Die Elfe legte ihre Hornflöte zur Seite und drehte sich zur Torwache. wobei sie versuchte einerseits den Wächter zu entdecken und andererseits auch ihre Gestalt besonders zur Geltung zu bringen. Doch die Torwache war nun schon sehr lange im Dienste Datarons und wusste sich gegen jedlicher Art von Angriffen zur Wehr zu setzen. Wobei ihm diese Form des "Angriffes" durchaus entgegen kam, denn bei den Waffen der Frau kommt seltens ein körperlicher Schaden zu Stande...

Der Torwächter atmete einmal tief durch um seine Gedanken zu Ordnung und sich selbst wieder zur Pflicht zu ermahnen.

Die Göttern mögen auf Eure Wege allzeit lächelnd herabschauen! Der Wächter nutze diesen Moment um die Firnelefe näher zu betrachten, deren silbernes Haar in der Morgensonne besonders strahlend schimmerte.

Versteht mein Ansinnen nicht falsch, aber meine Aufgabe ist es zu überprüfen, wer Zutritt zu Dataron bekommt. Und Ihr seid uns nicht bekannt. Habt Ihr einen Leumund in Dataron? Oder könnt Ihr uns Gründe nennen, warum wir Euch einlassen sollten? Könnt Ihr Euch ausweisen oder habt ihr andere Papiere?

Daraufhin wartete die Torwache auf die Antwort der Reisenden...

Tyakramana überlegte kurz...

Lara-Sophia kenne ich, sie war einige Zeit Reisende in meinem Reich und nun ist sie wohl nach Dataron gegangen. Sie weiß wer ich bin und kennt mich auch.

Dann atmete sie tief ein. Sie hoffte, dass sich Lara noch an sie erinnern würde. Sie blickte die Wache neugierig aus ihren großen, amethystenen Augen an....

Die Torwache starte mit steten Blick zurück

Erwartet die Dame LaraSophia Euren Besuch?!? Sei ihr angekündigt worden?!? In letzter Zeit haben die Behörden einen stetigen Zuwachs an Einwanderern gemeldet..
Und alles muss schließlich seine Richtigkeit haben. Wo sollen wir denn noch hinkommen, wenn wir einfach jeden in unser schönes, geliebtes Dataron lassen? Das müsst ihr schon verstehen!!!
Gerade von den Elfen hört man immer wieder, dass sie ein äußerst misstrauisches Völkchen seien, dass Aussenstehende erst nicht in ihr Reich lassen und dann noch von unvorsichtigen Eltern nachts die Babys aus den Wiegen klauen. Und was findet man dann vor?!? Nur ein kleines, vertrocknetes Häufchen mit Erde, Holz und viel Laub...."

Lara-Sophia weiß nichts von meinem Besuch, aber so lasst mich doch ein. Ich werde hier in der Stadt nur nach meinem Liebsten suchen und sicher keinen Ärger machen. Ich möchte mal wieder eine Nacht in einem Bett schlafen und nicht in der Wildnis. Ich bin der Magie mächtig, jedoch nur der magischen Heilkunst und vin daher kann ich in eurer Stadt niemandem etwas tun. Außerdem wiederstrebt es mir irgendjemandem etwas zuleide zu tun.

Sie sah sich die Torwache dabei genau an. Er schien ein Mensch zu sein und ein junger dazu. Leider konnte sie nicht allzuviel von ihm erkennen, aber sie wußte, dass sie ihm vertrauen konnte und vielleicht würde er ihr auch helfen sich in Dataron zurecht zu finden.

Ich mache euch ein Angebot. Ihr dürft mich innerhalb der Stadt begleiten, dann seht ihr was ich mache und wenn ich etwas tun sollte, was gegen die Gesetze von Dataron verstösst könnt ihr mich sofort wieder hier vor das Tor setzen.

Ihr habt Glück!!! Der Bazar von Dataron öffnet nun bald. Jetzt wo die Sonne weiter am Himmel steht, werden die Tore von Dataron geöffnet werden

Daraufhin schloss die Torwache die kleine Spionlucke und drehte sich vom Tor weg um gemeinsam mit weiteren Wachmännern das große Rad zu bedienen. Mit Hilfe eines riesigen Rades konnte jederzeit die beiden Tore von Dataron geöffnet werden. Zunächst war nichts am großen Tor zu bemerken.
Lautlos und wie von Geisterhand öffneten sich dann die beiden Torflügel zur Seite und gaben den Durchgang frei. Dahinter konnte man im frühen Tageslicht bereits das geschäftige Treiben der Einwohner sehen und auch viele kleine Kinder bei ihren Spielen beobachten.

Die Torwache ging noch einmal an das Sprachrohr und rief der Elfe noch schnell ein paar Worte zu bevor sich diese in das Getümmel stürzen konnte.

Wünsche Euch viel Spaß bei uns in Dataron!! LaraSophia hat wieder eine gemütliche Schänke eingerichtet. Aber zur Zeit soll sie etwas "beschäftigt" sein. Muss mich nun wieder meinem Dienst widmen, sonst würde ich Euch gerne Gesellschaft leisten!


Ein schallendes Lachen war vom Torwächter noch zu hören, aber nur wenige Augenblicke später war er verschwunden um sich ganz seinem verspäteten Frühstück zu widmen.

Habt Dank!

Tyakramana sah fasziniert das große Tor an, das sich gerade wie von Geisterhand geöffnet hatte. Dataron schien ein einladendes Städtchen zu sein. Die gesammte Anspannung fiel von Tyakramana ab und sie schlenderte lächelnd durch die Gassen und sah sich alles ganz genau an. Sie freute sich über die Sonne und die Menschen hier schienen wirklich nett zu sein. Vielleicht hatte sie ja Glück....