Ein Zimmer für drei im Erdgeschoss

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Das Zimmer war einigermaßen geräumig und die Ausstattung genügte Tirgataos Ansprüchen vollauf: eine große Truhe für Gepäck, ein breites Bett, das auch zwei Personen Platz böte Weiß sie, dass Hishn und Shona meist bei mir schlafen, oder habe ich ein eigentliches Doppelzimmer bekommen?, ein Tisch, auf dem eine Waschschüssel und ein Wasserkrug standen, und zwei Stühle am Tisch. Dazu einige Haken an der Wand. Auf dem Boden standen, mit etwas Absatz zueinander, je eine Schale Wasser und ein Teller mit frischem, noch blutigem Fleisch für jede Wölfin.

Hishn wählte sich, wie es ihr als Ranghöhere zustand, zuerst Teller und Schale aus, und dann näherte sich Shona den anderen beiden Gefäßen. Während sich die Wölfinnen das Fleisch schmecken ließen, hängte Tirgatao ihren Umhang an einen der Haken und verstaute Waffen und Gepäck in der Truhe. Dann wusch sie sich mit dem Wasser aus dem Krug gründlich Gesicht und Hände und fuhr sich kurz mit den Fingern durch die langen schwarzen Haare, um sie etwas zu entwirren.

Um den Wölfinnen Zeit zu geben, in aller Ruhe zu fressen und zu trinken, und auch um sie in der ungewohnten Umgebung nicht so schnell allein zu lassen, öffnete Tirgatao die Tür in den Hof, ließ frische Luft herein, und überzeugte sich davon, dass auch diese Tür sich von innen verschließen ließ. Dann setzte sich die Amazone auf das Bett und nutzte die Zeit, die Muskeln in ihrem linken Oberschenkel zu massieren, insbesondere um die frische Narbe herum. Das Gewebe war noch immer unangenehm empfindlich und die Narbe zeichnete sich rot von der Haut ab.

Aus dem Schankraum klang leise Musik herüber, wunderschöne Töne, später auch noch gemischt mit Gesang, und Tirgatao schloss genießend die Augen und legte sich auf das Bett, ließ jedoch die Füße unten überstehen, um die Decken nicht zu beschmutzen. Ihre Gedanken wurden von der Musik getragen, bewegt, inspiriert, durcheinandergewirbelt wie Blätter im Herbstwind. Und die Amazone ließ es zu, ließ sich in den Tönen treiben, summte leise mit, ließ ihre Gedanken reisen, wohin immer die Klänge sie führten. Ihr Atem ging langsam und tief, und ihre Muskeln entspannten sich. Unbewusst nahm Tirgatao das Schmatzen von Hishn und Shona wahr, die sich das Fleisch schmecken ließen, und ein Lächeln huschte über ihre Lippen.

Tirgataos eigener Magen meldete sich zu Wort, und sie freute sich bereits darauf, an den gedeckten Tisch in der Schankstube zurückzukehren. Dennoch wartete sie noch, bis beide Wölfinnen ihre Portion Fleisch verschlungen und den Teller fein säuberlich abgeleckt hatten, bevor sie sich zu ihnen kniete, beiden das Fell zauste und sich liebevoll verabschiedete.

Ich mache beide Türen zu, meine Grauen, damit ihr eure Ruhe habt. Wenn ihr etwas braucht, ruft nach mir. Und ansonsten erholt euch schön, ich komme später nach...

Tirgatao konnte gerade noch verhindern, von beiden Seiten das Gesicht abgeschleckt zu bekommen, und wuschelte beiden Wölfinnen noch mal durch das dichte Fell. Dann schloss sie zuerst die Tür zum Hof und verriegelte sie von innen, hob die beiden leeren Fleischteller auf und trat anschließend auf den Flur, um die andere Tür von außen abzusperren.

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Nachdem sie die Tür vorsichtig aufgeschlossen hatte, schob Tirgatao die Tür nach innen auf, und wurde sofort von Shona begrüßt, die sie anstupste.

Na, meine Schöne, gehen wir uns noch ein bisschen die Beine vertreten?

Freudiges Winseln war die Antwort. Die Amazone öffnete jedoch zuerst die andere Tür, damit Hishn sich draußen erleichtern konnte, und suchte dabei einige Sachen aus ihrem Gepäck zusammen: ihre Ersatzkleidung, das Handtuch und eine Salbe für ihre frische Narbe. Diese Sachen wickelte sie in ihre Decke. Außerdem hüllte Tirgatao sich noch in ihren wärmenden Umhang.

Als Hishn zurückkam, verriegelte die Arespriesterin die Tür zum Hof wieder, verließ mit Shona ihr Zimmer und schloss von außen ab, um in den Schankraum zurückzukehren